Die Gemeinde Pinnow, als Verwaltungssitz des Amtes Oder-Welse, befindet sich zentral in der Mitte des Amtes Oder-Welse, grenzt im Norden an die Gemeinde Mark Landin, im Süden an die Gemeinde Schöneberg und im Westen an die Stadt Angermünde.
Pinnow ist überregional durch die Bundesstraße B2, die Kreisstraße K7304 und über die Bahn (Strecke Berlin-Angermünde-Pinnow-Schwedt/Oder) im Stundentakt (an Wochenenden und Feiertagen im Zwei-Stunden-Takt) zu erreichen. Der vorhandene Bahnhaltepunkt in Pinnow stellt das „Bahn-Tor“ zu den Naturerlebnissen der Umgebung dar.
Die Bedeutung der Gemeinde Pinnow wird vor allem geprägt als Wohn- und Industrie- sowie Gewerbestandort. Umfangreiche Planungen der Gemeinde stellen ein gutes Miteinander der unterschiedlichsten Interessen sicher. So wurden Bebauungspläne zur Ansiedlung von Bauwilligen ebenso wie eine Denkmalbereichssatzung zur Sicherung des historischen Zentrums der Gemeinde, insbesondere des ehemaligen Gutshofes mit seinen zwischenzeitlich rekonstruierten historischen landwirtschaftlichen Gebäuden und ein großes Industrie- und Gewerbegebiet von ca. 170 ha, eines der größten Industrie- und Gewerbegebiete des Landes Brandenburg, miteinander in Einklang gebracht.
In der Gemeinde gibt es eine Grundschule sowie das Deutsch-polnische Jugend-, Bildungs- und Kommunikationszentrum inklusive einer Kindertagesstätte in Trägerschaft des Amtes Oder-Welse.
Die Gemeinde Pinnow ist Sieger im Landeswettbewerb 2002/2003 „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“ des Landes Brandenburg. Im Bundeswettbewerb 2004 erhielt die Gemeinde eine „Silberplakette“.
Einwohnerzahl: 915 (Stand: 12.2017)
Gewerbebetriebe: 67 (Stand 12.2017)

Bodenflächen nach Art der tatsächlichen Nutzung: | |
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Gesamtfläche: | 1328 ha, davon u.a. |
Gebäudefläche: | ca. 39 ha |
Verkehrsfläche: | ca. 43 ha |
Landwirtschaftsfläche: | ca. 865 ha |
Waldfläche: | ca. 257 ha |
Wasserfläche: | ca. 38 ha |
Bekanntmachungen – Pinnow
Bürger-/Ratsinformationssystem |
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Bürgerinformationssystem |
Ratsinformationssystem |
Ratsinformationssystem - Anleitung |
Satzungen - Sozialverwaltung |
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Satzung über den Schulbezirk der Grundschule Pinnow |
1. Änderung der Satzung über den Schulbezirk der Grundschule Pinnow |
Straßen |
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Straßenverzeichnis der Gemeinde Pinnow, Stand 09.06.2020 |
Gemeindevertretung – Pinnow
Ehrenamtlicher Bürgermeister: Kotzian, Walter |
Fritz, Sebastian |
Hugger, Ralf |
Kubik, Christiane |
Nagel, Mike |
Pazdyka, Alexandra |
Podschadel, Gerd |
Sommerschuh, Andreas |
Wilke, Ronny |
Historie – Pinnow
Die Geschichte des Dorfes
Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde Pinnow (Pynnow) als Klostergut stammt aus dem Jahre 1354, im Zusammenhang mit einer Schenkung an Pommern. Es handelt sich um ein Straßen- oder Straßenangerdorf mit Kirche und Gut.
Zur Herrschaftszugehörigkeit: Vor 1354 war Pinnow brandenburgisch, von 1354-1472 befand es sich unter pommerscher Landesherrschaft und seit 1472 ist Pinnow wieder brandenburgisch. 1487 wird Pinnow Adelssitz (Wohnort des Wagenschütz). 1527 verfügt das Dorf über 60 Hufen. Ab 1556 werden Schäferei und Fischerei genannt. 1608 wird Pinnow der Rittersitz des von Behren und 1684 der Wohnsitz des von Bredow und der Witwe von Düringshofen.
Bis 1688 waren die Bauernhöfe und Kossätenhöfe wüst hinterlassen. Im 15. Jahrhundert gab es in Pinnow 2 Gutshöfe. Zum ersten Gutshof gehörten 16 Bauernhöfe, mit 32 Hufen Land (1 Hufe = 10,00 bis 15,00 ha Ackerland). Der Besitzer dieses Hofes war Herr von Beeren. Zum zweiten Hof gehörten 3 Bauernhöfe mit 19 Hufen Land und 4 Kossäten (Kleinbauern). Dieser Hof galt als eine Art Vorwerk von Pinnow. Es ging später zum 1. Gutshof über. 1734 wurden 10 Bauern ansässig, davon 4 Bauernhöfe gemäß Edikt von 1810 durch den Gutsherrn zum Gut eingezogen. Die Häuser mit den Gärten wurden den ehemaligen Besitzern als Eigentum überlassen. Die anderen sechs Höfe gingen über die Vererbpachtung an ihre Besitzer. 1840 gab es in Pinnow 27, im Jahr 1900 36 und 1931 45 Wohnhäuser.
1939 waren zwei land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 100 ha, drei Betriebe mit 20-100 ha, ein Betrieb mit 10-20 ha, 5 mit 5-10 ha und elf Betriebe mit 0,5-5 ha in Pinnow angesiedelt. 1946 wurde das 1155 ha große Klostergut enteignet. 1952 entstanden nach der Bodenreform eine LPG Typ I mit 10 Mitgliedern und 39 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, die 1953 in den Typ III umgewandelt wurde. 1977 entstanden in Pinnow das VEB Kombinat Spezialtechnik Dresden, Instandsetzungswerk Pinnow und das VEG (Volkseigenes Gut) Schönermark, Kälberzuchtanlage Pinnow. 1979 wurden die LPG Pflanzenproduktion und die LPG Tierproduktion gebildet.
Die Geschichte des heutigen Industrie- und Gewerbegebietes beginnt bereits 1931. Die militärische Nutzung dauerte bis 1990 an.
Zu der Entwicklung der Bevölkerung:
1734 – 204
1774 – 225
1801 – 291
1817 – 229
1840 – 316
1895 – 427
1925 – 416
1939 – 434
1946 – 636
1964 – 916
1971 – 696
1981 – 769
2004 – 942
2014 – 877
Wie entstand der Name Pinnow?
Man nimmt an, dass der Ortsname slawischen Ursprungs ist. In deutsch bedeutet Pinnow soviel wie Wurzelkloben. Die Gegend um Pinnow war schon früh dicht besiedelt. Das beweisen viele Funde von Steinbeilen und Faustkeilen, die heute noch im Museum für Völkerkunde in Berlin und im Heimatmuseum in der Stadt Schwedt aufbewahrt sind.
Die Schreibweise des Namens Pinnow hat sich oft geändert.
Im Jahre
1503 Pyno
1513 Bynow
1523 Pynnow
1554 Pinnow
1619 Pinnouw
Gutshaus Pinnow
Das ehemalige Gutshaus ist ein zweigeschossiger Rechteckbau mit dreiachsigem Mittelrisalit und rückseitigen quadratischem Treppenturm aus dem 17. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert ist es durch einen eingeschossigen Seitenflügel erweitert worden. Weitere Veränderungen erfolgten im 19. Jahrhundert.

Die Kirche von Pinnow
Die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert war einst das höchste Bauwerk der Gegend. Der erste Fachwerkaufbau geht auf das Jahr 1706 zurück. Erst 1736 entstand der bis zum Jahre 1969 erhaltene schlanke in mehreren Abstufungen verjüngte Turmaufbau, damals mit Holzschindeln bedeckt, die 1863 durch Schiefer ersetzt wurden.

Der Altar stammt offensichtlich von 1712, dem Jahr der Wiederherstellung der Kirche. Er ist als Krönung mit einer Orgel ausgestattet, d.h. Altar und Orgel bilden eine Einheit. Die herrlichen Akanthusranken über das gesamte Kunstwerk zeigen, dass die Gestaltung ursprünglich ist. Im Hauptteil des Altars ist die Kreuzigung dargestellt. Die Kanzel aus dem Jahr 1612 ist ein reich gestaltetes Renaissancestück, aus dieser Zeit ist auch noch eine gut bemalte Taufe aus Holz vorhanden, deren Bemalung 1967 erneuert wurde.
